Geschichte Russbach:

Der Rußbach bzw. Russbach ist ein kleiner Nebenfluss der Donau im Weinviertel Niederösterreichs.

Lauf

Der Rußbach hat eine – gemessen an seiner an der Mündung immer noch geringen Durchflussmenge – beachtliche Länge von rund 71 km.

Er entspringt einer sumpfigen Senke südlich der Ortschaft Lachsfeld und westlich von Karnabrunn in einer Seehöhe von 300 m ü. A. und fließt durch WetzleinsdorfWürnitz – das KreuttalSchleinbachUlrichskirchenWolkersdorfObersdorfPillichsdorfGroßengersdorfDeutsch-WagramParbasdorfMarkgrafneusiedlLeopoldsdorf im MarchfeldEngelhartstetten.

Er mündet bei Hainburg in die Donau (ca. 140 m ü. A.).

Nebenbäche

Der Rußbach hat ein Einzugsgebiet von 580,4 Quadratkilometern. Die größten Zuflüsse sind:[2]

Name

Mündungsseite

Mündungsort

Einzugsgebiet

in km²

Lachsfeldbach

links

 

3,7

Bach von Kleinebersdorf

links

Wetzleinsdorf

11,7

Großrußbach

links

Weinsteig

6,0

Karnabrunner Graben

rechts

Weinsteig

2,5

Hetzmannsdorfer Graben

rechts

 

3,7

Würnitzer Bach

rechts

Ritzendorf

4,2

Hornsburger Bach

links

Luisenmühle

5,6

Hautzendorfer Bach

links

Unterolberndorf

49,0

Schleinbach

rechts

Weinlandkreuz

6,1

Riedenbach

links

Ulrichskirchen

5,2

Münichsthaler Graben

rechts

Wolkersdorf

10,4

Mühlbach

links

Helmahof

57,0

Marchfeldkanal

rechts

Deutsch-Wagram

104,5

Graben bei Leopoldsdorf

rechts

Leopoldsdorf

2,3

Graben bei Haringsee

rechts

Haringsee

5,5

Bach bei Engelhartstetten

rechts

Engelhartstetten

46,0

Geschichte

Feuchte Sutten in den Äckern und Schilf, so wie hier bei Kronberg, deuten auf die ehemaligen Feuchtgebiete, die den heute regulierten Russbach früher umgaben, hin.

Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen Begriff rust ab, was für die Baumgattung Ulme steht und sich auf die Uferbegleitvegetation bezieht.[3]

Während des Preußisch-Österreichischen Krieges (1866) war der Rußbach Demarkationslinie zwischen den feindlichen Heeren.

Früher mäandrierte der Rußbach und war von ausgedehnten Feuchtgebieten umgeben. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde damit begonnen, das Gewässer zu begradigen und abzusenken. Der Fluss wurde zu einem Abzugsgraben degradiert, dessen Aufgabe es ist, das Wasser möglichst schnell abzuleiten. Dies sollte einerseits die Siedlungen gegen Hochwässer schützen und vor allem eine intensivere landwirtschaftliche Nutzung des Flussumlands ermöglichen. Da Feuchtgebiete und Nebengewässer bei Hochwässern als Vorfluter dienen und die Hochwasserspitze in den gewässerabwärts gelegenen Orten dämpfen, wurde durch die Maßnahmen die Hochwassergefahr vielerorts im Gegenteil verschärft. Außerdem wurden wertvolle Lebensräume für inzwischen selten gewordene Tier- und Pflanzenarten zerstört und die Biodiversität reduziert. Ab Ende des 20. Jahrhunderts wurde versucht die ökologische und Hochwassersituation durch den Bau von Retentionsräumen, Gewässeraufweitung, Schaffung von Kleingewässern und Erhöhung der Strukturvielfalt in Flussbett und Uferbereich wieder zu verbessern.[3] Seit 1992 wird der Rußbach über den Marchfeldkanal mit Donauwasser gespeist. Dadurch kam es zu einer deutlichen Hebung des Grundwasserspiegels im Marchfeld, und der Rußbach, der stellenweise bereits fast ausgetrocknet war, wurde sogar zu einem mit kleinen Booten befahrbaren Gewässer.

Siehe auch: Gewässer im Weinviertel

 

Aus <https://de.wikipedia.org/wiki/Ru%C3%9Fbach_(Donau)>